Buchtipp: "Lebensraum Bett"
Bettlägerige alte Menschen im Pflegealltag
Gemeinsam mit der Sozialgerontologin Gabriele Scholz-Weinrich hat unser Heimleiter Michael Graber-Dünow das gerade neu erschienene Fachbuch „Lebensraum Bett" herausgegeben. Aus der Sicht verschiedener Fachdisziplinen reflektiert das Buch die besondere Lebenssituation überwiegend bettlägeriger Menschen. Obgleich die Anzahl Pflegebedürftiger, die das Bett nicht mehr oder nur noch kurzzeitig mit fremder Hilfe verlassen können, immer größer wird, geraten diese Menschen im Pflegealltag leicht in Vergessenheit, weil sie ihre Bedürfnisse nur noch bedingt äußern können. Das Buch will daher Verständnis für ihre Lebenssituation wecken und zugleich Anregungen für adäquate Umgangs- und Betreuungsformen sowie Möglichkeiten einer Alltagsgestaltung, die sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert, aufzeigen.
Ein Teil des Buches enthält Praxisberichte, die im Wesentlichen die Betreuung überwiegend bettlägeriger Bewohner/innen in unserem Hause beschreiben: Bereits seit dem Jahr 2001 besteht bei uns das von der Stadt Frankfurt geförderte „Projekt zur Verbesserung der psychosozialen Betreuung überwiegend bettlägeriger Bewohner/innen". In einem Kapitel des Buches stellt unsere Projektleiterin Angelika Heise die Rahmenbedingungen, konzeptionellen Ziele und konkreten Maßnahmen dieser Projektarbeit vor. Weitere unverzichtbare Bestandteile unserer Einzelbetreuungsmaßnahmen im Allgemeinen und der Betreuung überwiegend bettlägeriger Menschen im Besonderen sind tiergestützte Therapie, Musiktherapie und Clownbesuche. Die Möglichkeiten dieser Interventionsmaßnahmen werden in dem Buch von unserer Mitarbeiterin Ulrike Kremer, die bereits seit vielen Jahren bei uns tiergestützte Therapie anbietet, sowie von unserer Musiktherapeutin Elke Ottenschläger und Ulrich Fey alias „Clown Albert", der ebenfalls schon seit Langem bei uns Clownbesuche durchführt, aufgezeigt.
Das Buch gibt damit auch Einblicke, mit welchen konzeptionellen Grundlagen und vielfältigen Maßnahmen in unserem Hause überwiegend bettlägerige alte Menschen betreut werden. Zugleich sollen damit die Diskussionen in Fachkreisen angeregt sowie praxisnahe Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.